Tilia. Gekürt wird die Heilpflanze des Jahres alljährlich vom naturheilkundlichen Verein NHV Theophrastus mit Sitz in Chemnitz. Als Baum des Jahres 2025 gehört die Linde zur Familie der Malvengewächse – siehe Sommerlinde (Tilia platyphyllos) wie Winterlinde (Tilia cordata).
Die Linde ist ein heimischer Baum, wir finden sie omnipräsent nicht nur in Parks und Alleen. Ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften sind dem Holunder ähnlich, jedoch stärker. Leider geraten immer mehr die Pflanzen um uns herum in Vergessenheit durch die Pharmaindustrie, die auf preiswerte Pflanzennachbauten, sprich schnelle Labormedikationen baut. Pflanzen sind ein Teil der Natur, unserer Natur und implizieren daher weniger Nebenwirkungen.
Baum-Mythologie: Bei den Germanen war die Linde eine Versammlungsstädte „Unter den Linden“. In der Mythologie ist die Linde ein heiliger Baum, der Schutz und Sicherheit bietet. In der griechischen Mythologie symbolisiert Schönheit, Frieden und Liebe. Die Linde war der Aphrodite geweiht. In der germanischen Mythologie galt die Schatten spendende Linde als Baum des Volkes und der Freude und war der schönen Freya geweiht. Unter der Linde versammelte man sich, tanzte. Hier wurde auch Recht gesprochen. Die Linde steht für Heimat, für die Mitte einer Ortsgemeinschaft, für Gerechtigkeit, auch für ein lebendiges Denkmal. Sie wird zu besonderen Gelegenheiten gepflanzt – so gibt es die Goethelinde, die Kaiserlinde in Berlin. Das herzförmige Blatt der Linde ist ein Zeichen vieler Wallfahrer, auch ein Wappensymbol von Adelsfamilien. Die Linde gilt als Kraftort, der Energien bündelt. Sie symbolisiert eine „mütterliche“ Baumpersönlichkeit, mit herzförmigen Blättern, süßem Blütenduft und ausladender Krone, die eine besondere Anziehungskraft hat und ein Gefühl von vertrauter Geborgenheit vermittelt. Die Linde setzt unserer Hektik Ruhe entgegen und lässt uns freier atmen.
Apothekerwissen: Verwendet werden die getrockneten Blütenstände, Apothekern bekannt als Tiliae flos. Die Hauptinhaltsstoffe sind Flavonoide, Schleime und ätherisches Öl. Lindenblütentee wird traditionell bei Erkältungen eingesetzt. Die enthaltenen Schleimstoffe wirken lokal reizlindernd und gegen Hustenreiz. Lindenblütentee soll auch schweißtreibend arbeiten. Wer im Winter schnell friert, behebt diesen Zustand mit einer Tasse Lindenblütentee, der zudem mit einer stresslindernden Wirkung punktet.
Rezeptur: brühe 1 g (etwa ein halber Teelöffel) Lindenblüten mit 150 ml heißem Wasser auf und lasse den Tee zehn Minuten ziehen. Empfohlen werden bei Erkältung zwei bis vier Tassen pro Tag. Lindenblütentee ist nicht nur erwärmend, er beruhigt die Erkältung, da er krampf- und schleimlösend wirkt. Zudem ist Lindentee leicht blutdrucksenkend und entzündungshemmend. Er ist ein sanfter Medizinaltee.