von Petra
Lötschert
Das Vata-Dosha, die wichtigste biologische
Stoffwechselkraft des Ayurveda kontrolliert die Zellkodierung.
Bei Zelltoxinen ist Vata in seiner Zellprogrammierung
blockiert. Dies trifft auch bei der Entstehung von Krebs zu.
Ist Vata als biologischer Taktgeber für alle anderen Doshas
erst einmal in einer Imbalance, bildet sich kurz über lang
eine Tridosha-Störung.
Sind alle drei Doshas, sprich Stoffwechselkräfte, im
Menschen blockiert, handelt es sich um eine besonders
schwierig zu heilende Krankheit, die auf jede Form von Krebs
zutrifft.
Ist der Krebs im Entstehungsstadium, kann ohne Operation
behandelt werden, hat er aber eine gewisse klinische Größe
erreicht, ist eine OP nötig. Nicht zu vergessen: eine OP ist
ein jahrtausende alter ayurvedischer Eingriff, denn
ayurvedische Ärzte haben das Operieren in die Welt der Medizin
wissenschaftlich eingeführt. Der Beleg bildet die Sushruta
Samitha, das erste Dokument chirurgischer Schriften in der
Menschheitsgeschichte. Sie steht für eine
wissenschaftliche Niederschrift von OP-Instrumenten und
Ausführungen, die im Moment in Indien wiederentdeckt und
wieder angewandt werden. Dies ist der Beweis, dass Ayurveda
keine reine Kräutermedizin ist, sondern weitaus mehr
Fachgebiete anbietet.
Panchakarma – den Körper von einer Krankheit
befreien
Krebs als Vata-Erkrankung braucht zur Besiegung ein
längeres Panchakarma, um der Krankheit durch eine
ausgeklügelte Gewebsreinigung den Boden zu nehmen. Unter
Panchakarma ist eine Entgiftung, eine Reinigung der Zellen von
Zelltoxinen zu verstehen. Je nach betroffenem Dosha
(biologische Stoffwechselkraft) und Dhatu (Gewebe) wird ein
Panchakarma zusammengestellt. Ein
Null-Acht-Fünfzehn-Panachakarma gibt es demnach nicht, sondern
hängt immer von der individuellen Konstitution des Patienten
und seiner Krankheit ab. Panchakarma ist eine besondere
Heilkunst und ist in Indien Bestandteil des Hochschulstudiums
für Ayurveda-Medizin. Panchakarma bietet sich auch zur
Krebsvor- und Nachsorge an, um eine Metastasensetzung zu
verhindern. Patienten, die nach einer Bestrahlungs- oder
Chemotherapie eine Ayurveda-Kur machen, genesen schneller.
Du bist, was du denkst, und Du bist, was Du
ißt.
Eine gute Panchakarma-Kur sollte nicht nur den Körper auch
Seele und Geist, die in Unruhe versetzt sind, mitreinigen.
Neben einer körperlichen Behandlung ist sicherlich auch
eine spirituelle Behandlung mit psychotherapeutischen Anteilen
von Nöten. Gesprächsanalyse, Mantra-Entwicklung, Meditation
können den Patienten viel Mut geben, negative Lebens- und
Denkmuster aufzuspüren und positiv aufzulösen. Schließlich ist
unser Leben das Ergebnis unserer Gedankenwelt.
Eine satwische (reinigende) Ernährung ist bei der
Umstimmung von Krebs genauso vonnöten, denn richtige Nahrung
steht laut dem Ayurveda für eine erfolgreiche Gesundung,
da mit entsprechenden Nahrungsmitteln die Selbstheilungskräfte
des Patienten effektiv aktiviert werden können. Fleisch,
Zucker und viele andere Säurebildner stehen in der
ayurvedischen Küche in diesem Krankheitsfalle nicht auf dem
Speiseplan. Die Heißwasserkur und Ingwerwasser sind
dagegen Basiselemente bei der täglichen
Ama(Zellgift)-Beseitigung.
Auch Yoga mit bestimmten
Organ-Übungen kann den Heilerfolg bei Krebs immens
unterstützen.
Autor:
Petra Lötschert, Heilpraktikerin und Ayur-Vaidya, Leiterin
der Naturheilpraxis Ayurveda-Park in
Düsseldorf
Teil III zu „Ayurveda und Krebs“ lesen Sie Ende
Oktober.
Mehr Informationen zu Behandlungen bei Krebs auch beim Mahindra
Institut in Birstein und der Veda-Villa
in Schledehausen.