Reportagen
Ganzheitlich ansetzen: Die medizinische Seite von Ayurveda
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Husch, husch! In fünf
Minuten eine Diagnose gestellt, Tabletten verschrieben und dann
wieder nach Hause geschickt - so etwas gibt´s bei Petra Lötschert nicht.
Seit fast zehn Jahren arbeitet
die Ayurveda-Expertin
in ihrer eigenen Praxis in
Düsseldorf und einer steht dabei immer im Mittelpunkt: der Patient als
Ganzes. „Deshalb mache ich am Anfang immer eine sehr ausführliche Anamnese. Ich möchte wissen, wo steht der Patient, in welchen Symptomen äußert sich die Krankheit, aber auch: wie lebt er und wie viel Stress hat er?“ Grundlage bei jeder Diagnose sind für die Heilpraktikerin Petra Lötschert die Doshas: „Es gibt zehn verschiedene Dosha-Konstellationen: Mal überwiegt Vata, dann Pita, bei anderen Kapha. Trotzdem ist niemand zum Beispiel ein reiner Vata-Typ. Deshalb muss man auch die Gewichtung der anderen beiden Doshas bei der Therapie berücksichtigen.“ Für die erste Anamnese nimmt sie sich rund anderthalb Stunden Zeit, um anschließend mit dem Patienten gemeinsam einen ausführlichen Therapieplan zu erstellen. „Denn ohne die Mithilfe geht es nicht.“ Ganz wichtig ist der Spezialistin dabei, dass der Patient von Anfang an einen Überblick bekommt, wie viel welche Anwendung kostet. „Das ist für beide Seiten fair und so weiß jeder, worauf er sich einlässt.“ In der Regel kommt der Patient während der Behandlungsserie einmal pro Woche in die Praxis. Bei vielen Patienten wird zusätzlich ein Ernährungsplan entwickelt, der den Heilungsverlauf begünstigen kann. „Bei mir muss sich niemand kasteien, aber ihre Exzesse sollten kranke Menschen schon aufgeben.“ Auch bei einer Raucher-Entwöhnung kann man sich an die Vaidya wenden. „Meine Patienten bekommen von mir auch immer Hausaufgaben auf“, erzählt Petra Lötschert lächelnd, „mit einmal pro Woche hierhin kommen und ansonsten Kräuter schlucken, damit ist es nicht getan.“ Ayurvedische Medizin setzt also ganzheitlich an: Innerlich und äußerlich. „Oft kommen Menschen zu mir, die von der Schulmedizin enttäuscht sind“, erzählt die 50-jährige Spezialistin. Chronisch kranke Patienten, die zum Teil jahrelang Cortison genommen haben und jetzt nach neuen Behandlungsmöglichkeiten suchen. „Diese Menschen müssen erst einmal entgiftet werden“, so Petra Lötschert. In ihrer Praxis hat sie sich ganz auf die biologische Therapie spezialisiert: • Biologische Auto-/Immunologie (Darmsanierung, Entgiftung, Fastenbegleitung, Desensibilisierung bei Allergien) • Biologische Krebsabwehr • Biologische Orthopädie (Akupunktur, Schröpftherapie, Blutegel) • Biologische Neurologie (mit Reizstrom, Magnetfeld-Therapie, Neuraltherapie) • Raucher-Entwöhnung Damit die Qualität der eingesetzten Kräuter stimmt, nimmt Petra Lötschert auch einige Strapazen auf sich. So weilt sie zurzeit wieder in Bombay, um vor Ort spezielle Pflanzen zu testen. „Ich prüfe die Qualität, dann erst werden die Kräuter getrocknet und gemahlen und schließlich von offizieller Seite zertifiziert.“ Diese strenge Kontrolle ist ihr einiges wert und so scheut sie nicht mal die Warnung vor Anschlägen. „Auf Terroristen kann ich keine Rücksicht nehmen“ - so sieht das Petra Lötschert: „Ich habe ein Aufgabe und die will ich erfüllen.“ Janine Bergendahl |